Referenzlösung Härterei Gerster AG, Egerkingen

Flexibilitätssteigerung durch kurze Durchlaufzeiten

Seit 1950 ist die Firma Gerster als Unternehmen im Bereich der Härterei- und Wärmebehandlungstechnik aktiv. Vom Kleinbetrieb mit wenigen Verfahren hat sich das Familienunternehmen stetig zur etablierten, mittelgrossen Firma mit rund 100 Mitarbeitenden und allen gängigen Wärmebehandlungsverfahren entwickelt. Ihr umfassendes Wissen setzt sie bei der Wärmebehandlung Ihrer Bauteile, in Beratungsprojekten zur Prozessoptimierung oder bei massgeschneiderten Lösungen für In- oder Outsourcing Projekte ein. Die Härterei Gerster AG arbeitet für Kunden im In- und Ausland und in den verschiedensten Branchen. Dazu gehören beispielsweise Maschinenbau, Hydraulik, Antriebstechnik, Automobilindustrie, Medizintechnik, Luftfahrt, Nuklearindustrie und Lebensmittelindustrie.

Härterei Gerster AG
«Durch Verschwendungsreduktion wurden die Durchlaufzeit und der Aufwand im Produktionsumfeld merklich gesenkt. In der Arbeitsvorbereitung konnte der Aufwand pro Auftrag um 30 bis 40 % reduziert werden.»René Wysseier, Abteilungsleiter Qualitätssicherung, Härterei Gerster AG

Ausgangslage

Bei der Härterei Gerster AG werden pro Tag 150 bis 220 Aufträge abgewickelt, wobei bei der Mehrheit erst durch die Materialanlieferung des Kunden der konkrete Auftrag erkennbar wird. Deshalb ist eine aussagekräftige Planung bei diesem Geschäft sehr schwierig, und die Flexibilität muss ausserordentlich hoch sein. Aus Kundensicht entscheiden oft Stunden.

 

Zudem stellen vor allem auch Kunden aus der Medizin-, Automobil- und Luftfahrtindustrie stetig höhere Anforderungen an die angewendeten Prozesse und an die Qualität. Dies bei gleichzeitig kürzer werdenden Lieferzeiten, sinkenden Losgrössen und starkem Preisdruck aus dem grenznahen Ausland, aufgrund des aktuellen EUR-CHF-Wechselkurses.

Nachdem sich ein führender Mitarbeitender bei der Wertfabrik zum Lean Experten ausbilden liess, entschloss sich die Geschäftsleitung im Frühling 2015, die Lean-Reise anzutreten und gemeinsam mit der Wertfabrik ein erstes Optimierungsprojekt durchzuführen.

Gestartet wurde mit einem «Leuchtturm»-Projekt in der Produktion, um die Wirksamkeit der Lean-Methodik im Dienstleistungsbetrieb ohne eigenes Produkt aufzuzeigen.

Lösung

Bisher wurden über den Zeitraum von 15 Monaten drei komplette Lean-Projekte gemeinsam mit Mitarbeitenden und Führungskräften durchgeführt, jeweils mit einer Dauer von rund vier Monaten pro Projekt. Bei den ersten beiden Projekten lag der Fokus auf dem physischen Ablauf der Teile durch die Produktion, von der Auftragserfassung bis zur Auslieferung. Das dritte Projekt reduzierte die Durchlaufzeit und den Aufwand bei der Auftragserfassung und sorgte somit dafür, dass die Aufträge früher für die Produktion zur Bearbeitung bereitstanden.

Durch die Reduktion von Verschwendung in der Logistik und in der Materialbereitstellung verkürzten sich die Durchlaufzeit und der Aufwand im Produktionsumfeld merklich.

Die wichtigsten Massnahmen dabei waren folgende:

  • Arbeitsplätze und Materialbereitstellung ideal einrichten (kurze Wege, ergonomische Gestaltung, Werkzeuge und Betriebsmittel griffbereit anordnen)
  • Logistikablauf auf den Durchfluss optimieren: Klar definierte An- /Ablieferflächen (Material holen und bringen, kombinieren, Schaffung von
    Platz, Definieren und Bezeichnen aller Stellflächen)
  • Reduktion des Prüfaufwandes: Wege und Wartezeiten durch Layoutumstellung reduziert (Bereitstellung von geeignetem Härte- und Rissprüfequipment direkt in der Produktion, Selbstprüfung vor Ort durch die Produktionsmitarbeitenden)
«Die durch Lean-Projekte optimierte Auftragserfassung steigerte die Flexibilität deutlich.»René Wysseier, Abteilungsleiter Qualitätssicherung, Härterei Gerster AG

Resultate

  • Reduktion der Wege und Wartezeiten durch die Umstellung des Layouts sowie die Optimierung der An- und Ablieferplätze und der Arbeitsumgebung
  • Die Mitarbeitenden verbringen deutlich mehr Zeit an den Anlagen, was einer Kapazitätssteigerung gleichkommt
  • Die erarbeiteten Lösungen in der Auftragsabwicklung sorgen dafür, dass die Aufträge um 30 % schneller in der Produktion ankommen
  • Reduktion des Aufwands pro Auftrag um 30 bis 40 % in der Arbeitsvorbereitung
  • Gewonnene Zeit für die Mitarbeitenden, die jetzt die Möglichkeit haben, weitere Projekte zu bearbeiten und den Kunden noch intensiver in allen Wärmebehandlungsfragen zu beraten
  • Merkliche Steigerung der Flexibilität
  • Besseres Auffangen von Schwankungen in den Wareneingängen, welche stark von der Auftragslage der Kunden abhängig sind

Projektverantwortliche

  • René Wysseier, Abteilungsleiter Qualitätssicherung, Härterei Gerster AG
  • Ruedi Graf, Senior Consultant und Partner, Wertfabrik AG

Lesen Sie mehr über die Lösungswege und Ergebnisse:

Kundenreferenz Härterei Gerster AG

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