Ruedi Graf
01.02.2016 / 2 Minuten Lesezeit

Produkt­gestaltung nach Lean-Kriterien

Wie Lean kommen Ihre Produkte aus Ihrer Entwicklungsabteilung? Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren grosse Anstrengungen unternommen, ihre Produktion, Montage oder Logistik mittels Lean zu verschlanken und Verschwendungen aus allen Prozessen zu eliminieren.

In diesem Zusammenhang sind vermehrt auch die Entwicklungsabteilungen gefragt, um die Reduktion der Verschwendung in den nachfolgenden Prozessen zu unterstützen und die Produkte entsprechend zu optimieren.

Produktgestaltung – eines der sieben Handlungsfelder im Lean-Development-System

Oft geschieht das an bestehenden Produkten und es wird versucht, über Änderungen Fliessprinzipien in die bestehenden Produkte zu übertragen. Änderungen sind aber bereits wieder Verschwendung. Deshalb stellt sich die Frage, wie die Fliessprinzipien in die Entwicklung neuer Produkte einfliessen können.

Folgende Voraussetzungen sind dabei wichtig:

  • Die am Entwicklungsprozess beteiligten Mitarbeiter (Produktmanagement, Entwicklung, Konstruktion) müssen die Verschwendungen der nachfolgenden Prozesse kennen, um diese aktiv zu beeinflussen.
  • Bestehende Produkte werden beim Start einer neuen Entwicklung konsequent auf Verschwendung untersucht (z.B. mittels einer Wertstrom-Analyse), um diese im neuen Produkt zu eliminieren.
  • Alle flussbehindernden Prozesse (z.B. Trocknungsprozesse, lange Prüfzyklen, Ofenprozesse, mögliche Fehlerquellen etc.) sind konsequent zu hinterfragen und durch entsprechendes Design zu reduzieren.
  • Das Pflichtenheft gibt bereits Kriterien und Leitplanken vor, wie das Produkt später im Fluss beschafft, hergestellt und montiert wird.
  • Interdisziplinäre Entwicklungsteams sorgen dafür, dass alle Lean-Aspekte eines Produktes bereits in einer frühen Phase mit einfliessen.

 

Unterlassungen in der Entwicklung von heute sind die Verschwendungen von morgen

Ich habe in laufenden Lean-Development-Projekten sehr gute Erfahrungen gemacht, wenn sich die Entwicklungsabteilung und das Produktmanagement bereits in der Spezifikationsphase ausführlich Gedanken zum Fliessprinzip der zukünftigen Produkte gemacht hat. Genau in dieser Phase haben wir noch sehr viele Möglichkeiten, die Verschwendung massgebend zu reduzieren und einen wesentlichen Beitrag zur Produktverschlankung zu leisten. Damit ersparen wir uns dann die aufreibenden Änderungen beim Produktionsstart oder sogar nach Einführung des Produktes auf dem Markt.

Welche Erfahrungen haben Sie mit der Umsetzung der Lean-Prinzipien in der Produktentstehung gemacht? Sind die Verschwendungen in Ihren Produkten bereits im ersten Durchgang weg (First time right) oder brauchen Sie Ihr Änderungswesen dazu?


Ich bin gespannt auf Ihre Kommentare.

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