David Moser
02.06.2015 / 5 Minuten Lesezeit

PDCA – Die Me­tho­de zur Problem­lösung

Die vier Buchstaben PDCA stehen für Plan – Do – Check – Act. PDCA ist als Deming-Kreislauf bekannt, benannt nach Dr. William Edwards Deming (1900-1993), der die PDCA-Methode von Walter A. Shewart (Bell Labs) übernommen hat. Praktisch alle strukturierten Problemlösungsmethoden wie zum Beispiel der A3-Report oder der 8D-Report basieren auf PDCA.

Der PDCA-Kreislauf ist die wissenschaftliche Methode, ein Problem in vier Phasen zu lösen und dabei möglichst viel zu lernen.

Grafik PDCA

Ein Forscher stellt in der Plan-Phase eine Hypothese (mögliche Grundursache) über einen Sachverhalt auf und überlegt sich ein oder mehrere Experimente (Gegenmassnahmen), um diese Hypothese zu bestätigen oder zu widerlegen. Die Do-Phase entspricht dem Durchführen der Experimente. Die Check-Phase entspricht dem Messen und Auswerten der Ergebnisse und dem Vergleich mit den Erwartungen. In der Act-Phase werden die Ergebnisse interpretiert und entsprechende Aktionen eingeleitet.

 

Häufigster Fehler

In der Lean-Beratung stelle ich immer wieder fest, dass bei der Problemlösung vor allem während der Plan-Phase gesündigt wird. Es wird viel zu wenig Zeit investiert, das Problem genau zu beschreiben. Das Problem wird nicht genau verstanden, nicht quantifiziert, oder es werden unspezifische Annahmen gemacht, die nicht auf verifizierten Fakten basieren. Wir denken lösungsorientiert und haben die Tendenz, sofort auf eine vorweggenommene Lösung zu springen («Jumping to Solutions»), ohne die Grundursache des Problems wirklich gefunden zu haben. Die Folge ist, dass das Problem nur auf der Symptomebene bekämpft wird und immer wieder auftritt. Wer PDCA verstanden hat, wendet mehr als 50% der Zeit für die Plan-Phase auf.

 

Aufforderung zum Experiment

«Wir sollten an den Prozessen selbst, und nicht am Resultat der Prozesse arbeiten (Edward W. Deming)». Um an den Prozessen zu arbeiten, müssen wir den Mut aufbringen, etwas Neues auszuprobieren. Setzen Sie Ihre Energie nicht dafür ein, nach Gründen zu suchen, warum eine neue Idee nicht funktionieren sollte, sondern überlegen Sie sich, wie die neue Idee in Form eines «Experimentes» ausprobiert werden kann, was daraus zu erwarten ist und wie das Resultat gemessen werden kann. Bringt der Versuch das gewünschte Resultat, dann haben wir eine Verbesserung erzielt. Wenn nicht, dann war die Zeit trotzdem nicht verloren, denn wir haben zumindest etwas gelernt dabei.

Welche Experimente haben Sie gerade am Laufen? Diskutieren Sie hier mit uns!

Lesen Sie hier einen weiteren Beitrag über William Edwards Deming zum Thema Vorgaben und Management by Objectives (MBO).

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