28.11.2023 / 6 Minuten Lesezeit

Shopfloor Management – ein unverzichtbares Führungsinstrument

Shopfloor Management (SFM), eine Methode, die zunehmend an Bedeutung gewinnt, repräsentiert ein effektives Führungsinstrument im modernen Produktionsumfeld. In diesem Beitrag beleuchte ich die Ziele und Vorteile von SFM und vergleiche digitales mit traditionellem SFM.

Bild: Shopfloor Management bei der Eugen Seitz AG in Wetzikon

Die Ziele von Shopfloor Management

Shopfloor Management verfolgt folgende Ziele:

1. Erhöhung der Produktionseffizienz: Durch ständige Überwachung und Anpassung der Prozesse wird eine maximale Effizienz angestrebt. Nebst der Produktivität (=Kosten) werden auch die Qualität und die Lieferleistung verbessert (QKL).

2. Förderung von Teamarbeit und Kommunikation: Die Mitarbeiter werden aktiv in Entscheidungsprozesse einbezogen, was die Teamarbeit stärkt.

3. Stetige Verbesserung (KVP): SFM zielt darauf ab, eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu schaffen.

4. Führungskraft wird zum Leader: Die Führungskraft ist immer auf dem aktuellen Stand, kann Fragen stellen, Abweichungen mit eigenen Augen verifizieren (und so Fakten schaffen) und spürbar Einfluss nehmen.

Die Vorteile von Shopfloor Management

Shopfloor Management bietet entscheidende Vorteile:

1. Tagesaktuelle Transparenz über Soll und Ist: SFM ermöglicht es Führungskräften, täglich den aktuellen Stand der Produktion zu überblicken. Dies schliesst den Vergleich von Soll- und Ist-Werten ein, was eine schnelle Reaktion auf Abweichungen und eine effizientere Ressourcenplanung ermöglicht.

2. Sofortiges Angehen von Abweichungen: Ein zentraler Vorteil ist die Fähigkeit, Unstimmigkeiten und Probleme sofort zu identifizieren und anzugehen. Probleme werden sofort angegangen, sobald sie erkannt sind (und nicht erst, nachdem sie bis zum Kunden durchgeschlagen haben). Dies minimiert Produktionsverzögerungen und verbessert die Gesamtproduktivität.

3. Wertschätzung und Verbindlichkeit den Mitarbeitern gegenüber: Durch die Einbindung der Mitarbeiter in den Prozess des SFMs entsteht eine Kultur der Wertschätzung, Anerkennung und Verbindlichkeit. Wenn ich an der SFM-Besprechung zusage, dass ich mich um ein Problem kümmern werde, dann halte ich dieses Versprechen auch ein. Dies fördert Motivation und Engagement und damit die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung.

4. Problemlösung als Kernkompetenz: SFM etabliert Problemlösung als zentrale Kompetenz im Unternehmen, da erkannte Abweichungen angegangen werden müssen. Mitarbeiter werden ermutigt, aktiv an Lösungen zu arbeiten, was die Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit des Unternehmens stärkt.

5. Entscheidungskompetenz spiegeln: SFM gibt sehr zeitnah Feedback, wie gut die getroffenen Entscheide waren. Verbessern sich die Kennzahlen, dann haben wir richtig entschieden.

6. Kundennutzen stiften: Indem Prozesse optimiert und Probleme schnell gelöst werden, steigert SFM die Qualität der Produkte und Dienstleistungen, was letztendlich dem Kunden zugutekommt.

Digitales vs. Traditionelles Shopfloor Management

Das traditionelle Shopfloor Management ist weit verbreitet. Viele Unternehmen stellen im Rahmen der Digitalisierung jedoch auf ein digitales SFM um. Das hat Vor- und Nachteile:

• Digitales SFM: Nutzt moderne Technologien wie Echtzeit-Datenanalyse, mobile Apps und digitale Dashboards. Dies ermöglicht eine schnelle Datenerfassung, -analyse und -kommunikation. Den Hauptvorteil des digitalen SFMs sehe ich darin, dass auch «off-site» Personen problemlos an der Shopfloor Besprechung teilnehmen können. Inzwischen gibt es kommerzielle Tools für digitales SFM. Wichtig sind wirklich grosse Monitore (mindestens 65″, besser 75″ oder noch grösser), damit die Charts auf den Bildschirmen auch ohne zu zoomen wirklich lesbar sind.

Bild: Digitales SFM bei der Siemens Building Technologies in Zug

• Traditionelles SFM am physischen Board: Basierend auf physischen Boards, fokussiert es auf direkte, persönliche Interaktionen. Man schaut sich in die Augen. Die Kennzahlen sind zwar hoffentlich auf Knopfdruck aus dem ERP- oder MES-System verfügbar, werden aber «von Hand» in die Charts am Board eingetragen. Damit stellen wir sicher, dass wir uns auch mit den Zahlen befassen und nicht nur auf dem Monitor präsentieren. Obwohl das traditionelle SFM in manchen Aspekten weniger effizient sein kann, fördert es die menschliche Komponente im Management.

Bild: Shopfloor Management bei der Laubscher Präzision AG in Täuffelen

Fazit

Shopfloor Management ist ein unverzichtbares Instrument in der modernen Produktion, das durch seine Vielseitigkeit sowohl in digitaler als auch in traditioneller Form effektiv eingesetzt werden kann. Es fördert Transparenz, Effizienz und Mitarbeiterengagement und trägt massgeblich zur Steigerung des Kundennutzens bei. Unternehmen, die SFM implementieren, positionieren sich somit als wettbewerbsfähiger und zukunftsfähig.

Wollen Sie mehr über Shopfloor Management wissen? Wertfabrik hat SFM bereits in vielen Unternehmen (wie z.B. bei Mettler-Toledo AG oder bei Schleuniger AG) überaus erfolgreich eingeführt. Gerne unterstützen wir Sie dabei, ein auf Ihr Unternehmen zugeschnittenes SFM zu definieren und umzusetzen.

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